Heim-Premiere der AXSE BasCats – Vorfreude auf den TSV Wasserburg

Nicht einmal mehr 48 Stunden, dann ist es soweit. Nach fünf Monaten Pause treten die AXSE BasCats USC Heidelberg wieder in einem Pflicht-Heimspiel an. Diesmal wird es ein Spiel in der 1. Bundesliga – und was für eines. Niemand Geringeres als der deutsche Serienmeister und –pokalsieger TSV Wasserburg kommt am Samstag um 15 Uhr zur Heimpremiere ins ISSW.

Schwerer könnte der Gegner nicht sein – vielleicht aber auch nicht leichter. Jedenfalls sind die AXSE BasCats gegen das Starensemble vom Inn klarer Außenseiter. Aber nicht chancenlos. Wir erinnern uns: 10. Dezember 2016, Pokal-Achtelfinale. Der TSV tritt im ISSW an. Müde von einem Eurocup-Spiel zwei Tage zuvor, lässt er es zunächst ruhig angehen. Die AXSE BasCats dagegen sind voll motiviert, machen eines ihrer besten Spiele. Ergebnis: Nach dem ersten Viertel steht es 23:11, Mitte des zweiten Viertels gar 33:18 für die BasCats. Es ist die überragende Shy Peddy, die bei Wasserburg das Signal zur Aufholjagd setzt. Am Ende gewinnt der Favorit 72:63, die BasCats aber die Herzen der Fans und Anerkennung allenthalben.

Aus dem Wasserburger Team des Vorjahres ist kaum noch jemand da. Peddy, eine der besten Bundesligaspielerinnen der letzten Jahre, spielt künftig für den Spitzenklub TTT Riga. Eine der Verbliebenen ist die Bosnierin Milica Deura, eine exzellente Dreierschützin. Bereits seit Beginn des Jahres ist Center Rebecca Tobin (1,95 Meter groß) in Wasserburg. Die US-Amerikanerin ist sehr erfahren und beweglich. Neu im Team ist Landsfrau Haiden Palmer. Sie ist eine Aufbauspielerin mit sehr hohem Tempo, nimmt jeden Wurf und spielte zuletzt beim TC Herne. Die Französin Margaux Stéphanie Galliou-Loko ist eine sehr gefährliche Innenspielerin mit einem super Wurf.

Eine weitere gute Distanzschützin ist Santa Okockyte aus Litauen. Petra Zaplatova, zuletzt beim Absteiger BG Avenides Hurricanes in Rotenburg-Scheeßel unter Vertrag, ist eine starke Aufbau- und Flügelspielerin aus Tschechien. Die Finnin Annika Holapainen, auf den Positionen drei, vier und fünf zu Hause, wäre fast bei den BasCats gelandet. „Ich wollte sie gerne haben, aber sie hat sich dann für Wasserburg entschieden“, berichtet Trainer Dennis Czygan.

Deutsche Spielerinnen sucht man im Wasserburger Kader nahezu vergeblich. Laura Hebecker hat sich das Kreuzband gerissen, Sophie Perner und Anna Heise sind wie auch die Österreicherin Julia Pöcksteiner (aus Bad Homburg gekommen) und die US-Amerikanerin Elizabeth Wood eher fürs Zweitligateam vorgesehen. „Das ist ein Kader mit überragender individueller Klasse und auch international topbesetzt“, sagte Dennis Czygan. Beim Champions Cup spielten die AXSE BasCats im Spiel um Platz drei gegen Wasserburg und verloren 69:85.  „Auch wenn Keltern stark aufgerüstet hat, glaube ich, dass Wasserburg sich langfristig wieder durchsetzen wird“, lautet Czygans Einschätzung. Mit Katharina Fikiel wechselte eine Spielerin von Wasserburg nach Keltern.

Die Zielsetzung ist in Wasserburg stets gleich: Die deutsche Meisterschaft und den Pokal gewinnen, und im Eurocup so weit wie möglich kommen. Zum Saisonauftakt gab es ein klares 96:66 gegen Bad Aibling, am Mittwoch wurde gegen den gleichen Gegner mit 75:58 die dritte Runde im Pokal erreicht.  Im Ligaspiel punkteten gleich fünf Spielerinnen zweistellig, Rebecca Tobin war mit 17 Punkten und 15 Rebounds die Beste. Im Pokal ragten Santa Ockockyte mit 22 und wiederum Tobin mit 17 Punkten heraus.

Für die AXSE BasCats, die zum Auftakt in Göttingen nicht überzeugen konnten, dürfte das Spiel gegen Wasserburg eine kaum lösbare Aufgabe werden. „Wir haben nichts zu verlieren, niemand erwartet zwei Punkte von uns“, meinte Czygan, dem vor allem wichtig ist, dass die Mannschaft eine bessere Verteidigungsleistung als in Göttingen zeigt und „von der ersten Sekunde an Zugriff bekommt.“ In dieser Trainingswoche wurden speziell die Verteidigungssysteme geübt. Laurien Lummer wird ausfallen, ansonsten gibt es kleinere Wehwehchen, aber alle sind einsatzbereit. Für Lummer rückt Melina Karavassilis in den Kader.

Bei den AXSE BasCats freuen sich alle auf dieses allererste Erstligaligaheimspiel. Viele fleißige Hände haben in den letzten Tagen und Wochen versucht, die von der DBBL geforderten Anforderungen zu erfüllen. Alle sind gespannt, ob alles klappt und ob die erhoffte große Zuschauerkulisse da sein wird.

Die Blue Magic Cheerleader aus Viernheim begleiten das Spiel an der Seitenlinie und machen in der Halbzeit eine kleine Vorführung. Es ist angerichtet. Basketball-Freunde aus Heidelberg und Umgebung: Kommt vorbei! Und hinterher geht es auf den Heidelberger Herbst.

Die Partie ist auch im kommentierten Livestream zu sehen: http://sportdeutschland.tv/dbbl.

Michael Rappe

Auf ein volles ISSW und jubelnde Fans hoffen die AXSE BasCats gegen Wasserburg.

Behält Tiffany Jones gegen Wasserburg die Oberhand?

Foto: Tom Eisele