Sie hatte sich so auf das Wiedersehen gefreut. Als Brooke Le Mar, Aufbauspielerin der BasCats USC Heidelberg in der vergangenen Saison in der 1. Bundesliga, im November mit ihrem neuen Team, dem Aufsteiger Metropol Baskets Schwabach, nach Heidelberg zurückkehrte, wollte sie zumindest ein gutes Ergebnis erzielen. Doch das ging schief. Mit 87:37 gewannen die BasCats USC überaus deutlich. Entsprechend traurig schaute die US-Amerikanerin damals nach dem Schlusspfiff drein.
Doch knapp drei Monate später hat sich viel getan, und deshalb möchte BasCats-Trainer Dennis Czygan von dem 50-Punkte-Sieg rein gar nichts mehr wissen, wenn sein Team am Sonntag um 16 Uhr in Schwabach antritt. Der Trainer des ungeschlagenen Zweitliga-Tabellenführers verweist viel lieber auf die jüngsten Ergebnisse des Neulings. Und die sind bemerkenswert. Ein fast schon sensationeller 86:81-Erfolg nach Verlängerung gegen Bamberg und zuletzt ein 96:69 in Speyer. Bei Schwabach gab es umfangreiche personelle Veränderungen. Mit Tom Gieritz kam ein neuer Trainer für David Muck, mit Muck ging auch dessen Lebensgefährtin Theresa Heinz. Im Januar kam zudem noch mit Shantrell Moss eine sehr gute US-Amerikanerin aus Speyer. Sie entlastet Brooke Le Mar, die Alleinunterhalterin im Team der Metropol Baskets, auf der Homepage des Klubs mal treffend als „Lebensversicherung“ der Baskets bezeichnet.
In Speyer war Moss mit 28 Punkten sogar beste Werferin, vor der Ex-Heidelbergerin mit 26. Le Mar spielte erneut 40 Minuten durch, was die Statistiken relativiert. „Wenn Olivia Nash, Pele Gianotti oder Rachel Arthur bei uns diese Spielzeiten bekämen, hätten sie auch häufig 25 bis 30 Punkte“, sagt Czygan mit Blick auf seine große Rotation zurecht. Tatsache aber ist, dass man auf diese beide Spielerinnen gut aufpassen muss. Und mit Katharina Kreklau, immerhin auch 23 Punkte in Speyer, und Lea Vatthauer gibt es weitere gute Basketballerinnen. Dennis Czygan will nicht ausschließen, dass Schwabach noch in den Kampf um den vierten Playoff-Platz eingreifen kann. Nachdem Speyer ohne Moss ziemlich von der Rolle ist und auch Würzburg schon sieben Niederlagen aufweist, ist im Kampf um Rang vier – und das wäre der Gegner der BasCats im Playoff-Halbfinale, wenn sie Erster bleiben – noch vieles möglich.
Das ändert jedoch nichts daran, dass die BasCats erheblich tiefer besetzt und klarer Favorit sind. Zwar wird es diesmal mit nur zehn Spielerinnen nach Schwabach gehen, weil Theresa Spatzier im entscheidenden WNBL-Spiel der Basket Girls am Sonntagmittag gegen Ludwigsburg eingesetzt wird und Melina Karavassilis noch verletzt ist, das sollte sich aber nicht groß auswirken. Dass die BasCats in der Schwabacher Schwimmbadhalle baden gehen, ist weniger wahrscheinlich als dass sie ohne Niederlage durch die Saison gehen.
Michael Rappe
So lief das Hinspiel am 11. November 2018:
Stenogramm: 6:4 (2.), 16:4 (5.) 23:7 (10.), 37:9 (16.), 49:12 (Halbzeit), 56:12 (22.), 66:19 (25.), 73:26 (30.), 79:33 (37.), 85:33 (38.), 87:37 (Endstand).
BasCats: Nash 21/1, Chatzitheodorou 15/2, Spatzier 11/2, Gianotti 10/2, Zipser 8, Arthur 6/2, Meusel 6, Steins 4, Palenickova 3/1, Lummer 3/1, Daub, Karavassilis.
Schwabach: Le Mar 25/2, Heinz 6, Vatthauer 4, Furman 2, Clauß, Fett, Hansel, Hartmann, Kreklau.
Rebounds: 74:35 (BasCats/Schwabach): Nash 23, Zipser 10, Meusel 9 – Heinz 8, Furman 8, Team 7.
Wurfquote aus dem Feld: 30:17%
Dreierquote: 31:16% (11/35:2/12)
Freiwurfquote: 52:73%
Michala Palenickova im Hinspiel im Duell mit Brooke Le Mar.
Laurien Lummer versucht Lea Vatthauer zu stoppen.
Fotos (2): Tom Eisele