Auch beim TK Hannover haben die SNP BasCats USC Heidelberg den ersten Sieg in dieser Saison nicht geschafft. Mit 60:93 gab es die höchste Niederlage dieser Bundesligasaison, gleichzeitig die zehnte im zehnten Spiel und Saison übergreifend die 14. Liga-Niederlage in Folge. Die Heidelbergerinnen waren nur zu acht angetreten, und es wird noch eine Spielerin weniger. Jelena Nikpaljevic bestritt in Hannover ihr letztes Spiel, sie hat ein lukratives Angebot in Nahost angenommen. Schulz arbeitet fieberhaft an der Verpflichtung eines Centers und einer Spielerin für die kleine Flügelposition. Denn eines ist allerspätestens nach dieser Vorstellung in Hannover klar: Ohne Verstärkungen führt der Weg der BasCats direkt in die 2. Liga.
Ein Dreier von Brianna Jones brachte die Heidelbergerinnen mit 3:2 in Führung, es war die einzige Führung im ganzen Spiel. Hannover setzte sich mit den überragenden Danielle McCray, Kelly Moten und Aliaksandra Tarasava stetig ab. Die BasCats hatten riesige Probleme gegen die Zone Hannovers. Sie attackierten nicht, spielten nicht zusammen, agierten viel zu langsam und schafften es nie, frei Würfe zu kreieren. Nur fünf Vorlagen im ganzen Spiel verdeutlichen, dass das Team den Ball nicht gut bewegte. Es waren zu häufig Einzelaktionen von Brianna Jones oder Harriet Ottewill-Soulsby. Die Deutsch-Britin markierte in den letzten gut viereinhalb (!) Minuten die einzigen Punkte der Heidelbergerinnen – von der Freiwurflinie. Im Rebound waren die BasCats mit 25:45 Rebounds hoffnungslos unterlegen. Hannovers Patricia Brossmann und Danielle McCray (je zwölf) hatten fast so viele Rebounds wie das ganze Heidelberger Team.
Am kommenden Samstag geht es gegen das Topteam der Eisvögel Freiburg mit der überragenden Japanerin Shiori Yasuma. Und Esther Fokke wird wohl auch dann noch nicht spielen können…
Stenogramm: 2:3 (2.), 14:5 (6.), 14:12 (8.), 21:12 (9.), 23:15 (10.), 35:16 (22.), 40:30 (16.), 47:32 (Halbzeit), 51:38 (25.), 61:38 (27.), 70:43 (30.), 77:55 (35.), 87:55 (37.), 93:60 Endstand.
TK Hannover: Moten 21/2, Tarasava 20, McCray14, Stammberger 11/1, Brossmann 8/1, Eckerle 6/1, Zipser 6, Rohkohl 4, Tzokov 3/1, Schaake.
SNP BasCats: Jones 13/1, Ottewill-Soulsby 12, Washington 11/1, Nikpaljevic 10/1, Daub 8, Palenickova 3, Ouedraogo 3, Karavassilis.
Stimmen zum Spiel
Thorsten Schulz: „Das war heute ein Schritt zurück. Wir waren vorne und hinten nicht präsent, das können wir uns nicht mehr erlauben. Wir haben nicht attackiert, nicht zusammengespielt, den Ball nicht gut bewegt und nie freie Würfe kreiert.“
Brianna Jones: „Wir sind schlecht gestartet und haben uns mit ihrer Zonenverteidigung schwergetan. Sie hatten auch mehr Rebounds, was ihnen viele zweite Chancen zu Punkten und zu Schnellangriffen gegeben hat. Was meine Leistung angeht, es ist nie eine gute Leistung, wenn wir nicht den Sieg holen, aber ich versuche mein Bestes zu geben, vor allem, wo ich so viele verschiedene Positionen auf dem Feld spielen muss.“
Harriet Ottewill-Soulsby: „Wir sind von diesem Ergebnis heute natürlich enttäuscht. Hannover hat mit hoher Intensität gespielt und wir sind damit nicht klargekommen, vor allem nicht gegen ihre Zone. Wir werden weiterarbeiten und kämpfen, um besser zu werden.“
Michael Rappe
Foto (Tom Eisele): Jelena Nikpaljevic bestritt in Hannover ihr letztes Spiel für die SNP BasCats.