Und weiter geht die Punktspielhatz in der Damen-Basketball-Bundesliga. Nach der 59:67-Niederlage gegen den BC Marburg reisen die SNP BasCats USC Heidelberg nun zu den Gisa Lions Halle. Spielbeginn ist am Samstag um 19 Uhr.
Es ist das Duell des Tabellenvorletzten mit dem Schlusslicht. Seit acht Spielen haben die Hallenserinnen nicht mehr gewonnen. Der letzte Erfolg datiert vom 30. Dezember – ausgerechnet bei den SNP BasCats. Es war ein Duell unter völlig ungleichen Voraussetzungen, da die SNP BasCats ohne Amerikanerin spielen mussten. Alica Moravcikova war einziger verbliebener Center. Halle nutzte die Überlegenheit unter dem Korb weidlich aus.
Die SNP BasCats wollen sich endlich mal wieder für ihren Aufwand belohnen. Dazu ist vor allem offensiv eine stärkere Leistung vonnöten. Die Verteidigung war gegen Marburg in Ordnung. „Das Team investiert viel und sieht dann, es klappt trotzdem nicht“, hat Trainer Dennis Czygan beobachtet. Die Stimmung ist dementsprechend. Es sind die Besonderheiten dieser Corona-Saison, die keinen Fluss aufkommen lassen. „Diese Saison ist sportlich nicht fair, weil alle unterschiedliche Voraussetzungen haben“, findet Czygan deutliche Worte. Ständige Spielausfälle, hohe Belastungen durch ein dichtgedrängtes Programm und immer wieder gibt es Verletzungen.
Aktuell hat Ieva Bagdanaviciene Probleme mit beiden Schultern und im Hüftbeuger. Wer gesehen hat, wie traumwandlerisch sicher die Litauerin in den ersten Partien die Distanzwürfe im gegnerischen Korb versenkt hat, der erkennt, wie sehr ihre Wurfstärke fehlt. Gegen Marburg hatte sie in 22 Minuten nur einen lichten Moment, als sie einen Dreier plus Bonusfreiwurf versenkte. Da mag es auf den ersten Blick überraschen, dass Czygan das derzeitige Team „für das stärkste in den drei Bundesligajahren“ hält.“ Zwar gebe es keine herausragenden Einzelspielerinnen wie Vee Young und Brooke Le Mar im ersten Aufstiegsjahr oder Pele Gianotti im letzten, aber noch nie sei der Kader so breit aufgestellt gewesen. Doch ein kontinuierliches Arbeiten mit dem Team war kaum möglich. „Im Grunde sind wir derzeit in der dritten Vorbereitung“, so Czygan. Das neue Offensivkonzept, das weniger feste Spielzüge als die spontane Entscheidung auf dem Feld vorsieht, überfordert das Team derzeit. Dabei hat das Trainerteam schon wieder etwas auf einzelne Spielzüge umgestellt.
Nun warten wieder harte Wochen mit Ansetzungen alle drei Tage und weiten Reisen – zumindest wenn Corona es zulässt. Erneut gibt es Verdachtsfälle in Nördlingen und Herne, gegen Nördlingen haben die BasCats in dieser Ligasaison noch gar nicht gespielt.
„Wir müssen den Kopf wieder hoch bekommen und unsere Stärken rauskitzeln“, so Czygan. Ob Olivia Nash schon mitwirken kann, ist noch offen. Sie möchte natürlich gerne wieder eingreifen, gerade in Halle, aber der Coach möchte auch nicht zu viel riskieren.
So lief das Hinspiel am 30. Dezember 2020:
Stenogramm: 3:0 (1.), 5:4 (2.), 5:12 (4.), 16:19 (8.), 16:23 (10.), 22:31 (14.), 24:41 (17.), 33:48 (Halbzeit), 40:55 (23.), 43:59 (26.), 50:73 (30.), 60:81 (35.), 64:89 (Endstand).
Punkte SNP BasCats: Worthmann 12/4, Butina 11/2, Bagdanaviciene 11, Daub 10/1, Palenickova 8/1, Moravcikova 6, Kleinert 4, Karavassilis 2.
Punkte Lions Halle: Fouraki 19, Simpson 16/4, White 11/3, Huff 10, Grudzien 10, Kreuter 9, Schinkel 8, Kasparkova 6, Oswald.
Rebounds: 31:46 (SNP BasCats/Halle): Bagdanaviciene 5, Karavassilis 5, Team 5 – Grudzien 13, Fouraki 10, Simpson 6, Team 6.
Wurfquote aus dem Feld: 34,5:47,2 %
Dreierquote: 34,8%:43,8% (8/23:7/16)
Freiwurfquote: 78,3:87,5%
Ballverluste: 20:12
Michael Rappe
Beitragsbild (Andreas Gieser): Kapitänin Britta Daub möchte ihr Team in Halle zum Sieg führen.