Mit großem Willen zum Sieg

Na also, es geht doch noch! Mit großer Energie und ganz viel Willen haben die SNP BasCats USC Heidelberg das Nachholspiel gegen die Angels Nördlingen mit 71:65 gewonnen und ihren vierten Saisonsieg geschafft. Es war ein verdienter Sieg, der allerdings schwer erkämpft war, denn die Angels Nördlingen spielten ebenfalls sehr aggressiv und ließen sich nie abhängen.

Von Beginn an zeigten sich die Heidelbergerinnen wild entschlossen, sich endlich mal wieder für ihren Aufwand zu belohnen. Die stark verbesserte Ieva Bagdanaviciene und Fallyn Freije sorgten mit je fünf Punkten für einen guten Start. Das Mitwirken von Freije war fraglich gewesen, da sie mit der Hand umgeknickt war. In der Verteidigung wurde gut gearbeitet, Alica Moravcikova, Alexandra Wittinger (je neun Rebounds), Fallyn Freije und Olivia Nash überzeugten auf den Center-Positionen. Nördlingen ließ sich aber nicht abschütteln. Für die Angels geht es noch um die Playoff-Teilnahme, auch sie spielten enorm aggressiv. Nationalspielerin Anneke Schlüter (15 Punkte, drei Dreier), Magaly Meynadier (12/1) und der 1,96 Meter große Center Victoria Waldner (12) gaben alles. Auch Julia Köppl zeigte eine starke Leistung. Dagegen spielte Respect Leaphart offensiv fast gar keine Rolle.

Bis hier und nicht weiter: Fallyn Freije hat Respect Leaphart im Griff. Foto: Andreas Gieser

Mit einem Distanztreffer von Franziska Worthmann begann die zweite Halbzeit vielversprechend, doch das dritte Viertel ging knapp an die Angels (18:14). Ein Dreier von Schlüter kurz vor der Viertelpause – und es hieß nur noch 48:47. Es entwickelte sich ein wahrer Krimi. Beide Teams zeigten Wurfschwächen, vor allem unter dem Korb, bei den SNP BasCats lief es aber zumindest aus der Distanz diesmal besser als zuletzt.

Da die BasCats offensiv zu Beginn des letzten Viertels schwächelten, glich Nördlingen aus und ging sogar durch Levke Brodersen nach gut drei Minuten das erste und einzige Mal in Führung (51:53). Es war die starke Wittinger, die mit einem sehenswerten Distanztreffer die Führung zurück eroberte, gefolgt von drei Punkten Freijes und einem weiteren Dreier von Inja Butina. Die kämpferisch überragende Michala Palenickova, die ihre Hände wieder einmal überall hatte, zog unnachahmlich zum Korb und erzielte das 62:55. Doch die Gäste gaben auch jetzt noch nicht auf, Schlüter verkürzte mit ihrem dritten Dreier auf vier Punkte, aber die SNP BasCats behielten die Nerven. Ieva Bagdanaviciene war sicher von der Freiwurflinie (4/4), Wittinger machte mit dem 70:62 alles klar.

Center-Duell: Alexandra Wittinger im Zweikampf mit der 1,96 Meter großen Victoria Waldner.

Foto: Andreas Gieser

Für die SNP BasCats folgt nun eine Englische Woche mit drei Auswärtsspielen in Göttingen, Nördlingen und Wasserburg. Dann folgt am 20./21. März das Top4 im Pokal, ehe das Nachholspiel gegen Herne am 24. März die Saison beschließt.

Stenogramm: 6:2 (3.), 16:10 (8.), 18:14 (10.), 28:18 (17.), 30:21 (19.), 34:29 (Halbzeit), 40:31 (21.), 44:38 (24.), 44:42 (26.), 48:47 (30.), 49:49 (31.), 51:53 (33.), 55:53 (34.), 55:55 (35.), 64:57 (37.), 66:62 (39.), 70:62 (39.), 71:65 (Endstand).

Punkte SNP BasCats: Freije 13/1, Bagdanaviciene 12/2, Wittinger 11/1, Butina 10/1, Nash 8/1, Daub 6, Palenickova 4, Worthmann 4/1, Moravcikova 3, Karavassilis, Kleinert.

Punkte Angels Nördlingen: Schlüter 15/3, Meynadier 12/1, Waldner 12, Köppl 9/1, Geiselsöder 7/1, Brodersen 6, Leaphart 4, James.

Rebounds: 38:40 (BasCats/Nördlingen): Wittinger 9, Moravcikova 9, Nash 5 – Waldner 9, Leaphart 7, Meynadier 6.

Wurfquote aus dem Feld: 38,6%: 37,2%

Dreier: 38,9%:31,6 (7:18/6:19)

Freiwürfe: 80,0:83,3%

Ballverluste: 14:16

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Es lief zwar in der Offensive noch nicht ganz rund, aber wir waren heute sehr diszipliniert in der Verteidigung. Alle vier Center haben einen super Job gemacht. Nördlingen war sehr aggressiv, aber wir haben stets an unser System geglaubt und immer eine Antwort gefunden. Mischa war kämpferisch klasse, aber wir haben heute jede Spielerin gebraucht. Endlich haben wir einen vollen Kader mit elf Spielerinnen. Diese Mannschaft hat ein gutes Herz. Diese Intensität müssen wir weiter halten. Am Donnerstag bekommt das Team frei, Freitag und Samstag trainieren wir und dann geht es nach Göttingen.“

Michala Palenickova: „ Es war ein Teamsieg, bei dem jeder seine Stärken beigetragen hat. Wir haben an einem Strang gezogen, was zum Sieg geführt hat. Ich bin glücklich über den Erfolg und hoffe, wir können das Positive aus dem Spiel in die kommenden mitnehmen.“

Ieva Bagdanaviciene: „Ich bin heute wirklich glücklich, dass wir endlich diesen Sieg geholt haben. Das war ganz wichtig für unsere Psyche. Wir alle haben das Spiel genossen und gut zusammengespielt, deshalb haben wir gewonnen. Wir haben in der Defense alles gegeben und das hat sich auch offensiv ausgezahlt.“

Michael Rappe

Foto (Andreas Gieser): Jubel über den vierten Saisonsieg.