Nie aufgesteckt, aber nicht belohnt

Die SNP BasCats müssen weiter auf ihren vierten Saisonsieg warten. Mit 59:67 verloren die Heidelbergerinnen das Nachholspiel gegen den BC Marburg und es war fast eine Kopie des Hinspiels (64:67). Wieder stimmte der Einsatz, auch die Verteidigung war zumindest über weite Strecken aggressiv, aber Marburg hatte einfach die besseren Einzelspielerinnen und spielte konstanter über die 40 Minuten. Spielerinnen vom Format einer Alexandra Wilke (10 Punkte) oder Marie Bertholdt (16 Rebounds, neun Rebounds) – nicht umsonst A-Nationalspielerinnen – haben die SNP BasCats eben nicht. Und die Partie zeigte auch, welch großer Verlust Rachel Arthurs Abgang zu den Marburgerinnen ist. Ihr Tempo und ihre Treffsicherheit (13/2) würden Heidelberg gut zu Gesicht stehen.

Die SNP BasCats rackerten bis zur letzten Minute, verkleinerten immer wieder Rückstände von 16 oder 18 Punkten, aber es gab zu viele Schwächeperioden mit zu vielen Ballverlusten. 18 Punkte der Marburgerinnen resultierten daraus. Und offensiv klappte es über weite Strecken einfach nicht gut genug. Selbst Fallyn Freije vergab viele Chancen, Britta Daub klebte das Wurfpech an den Händen. Erneut war die Quote aus der Distanz unter 30 Prozent, aus dem Zweitpunktebereich nur knapp darüber.

Wie im Hinspiel startete Marburg mit 7:0 und 10:2 besser. Es dauerte über drei Minuten, bis Fallyn Freije die ersten Punkte für die BasCats erzielte. Danach kämpften sie sich ins Spiel und ein Dreier von Inja Butina in letzter Sekunde des ersten Viertels brachte das 15:17.

Im zweiten Viertel explodierte Dennis Czygan gleich zweimal, als sein Team zu schläfrig bei einigen Rebounds agierte. Fehlpässe sorgten für eine 12-Punkte-Führung der Gäste, Franzi Worthmann verkürzte mit fünf Punkten auf 33:39 zur Pause.

Auch nach der Halbzeit nahm sich die Offensive der BasCats eine Auszeit von drei Minuten. Dann hatte Alex Wittinger eine starke Phase mit sechs Punkten und plötzlich betrug der Rückstand nur noch zwei Punkte. Bei acht Punkten Rückstand war vor dem Schlussviertel noch alles drin, doch erneut zog Marburg auf 16 Punkte davon, wieder kamen die SNP BasCats auf sechs heran. Doch die überragende Marie Bertholdt entschied das Spiel mit sechs Punkten und einem super Block.

Stenogramm: 0:7 (3.), 2:10 (4.), 8:11 (7.), 15:17 (10.), 20:21 (12.), 23:30 (17.), 25:37 (19.), 33:39 (Halbzeit), 33:45 (23.), 43:45 (25.), 43:51 (30.), 43:59 (33.), 55:61 (36.), 59:67 (Endstand).

Punkte SNP BasCats: Freie 12, Worthmann 11/1, Moravcikova 9, Daub 8/1, Wittinger 8/1, Butina 7/1, Bagdanaviciene 4/1, Palenickova, Kleinert, Karavassilis.

Punkte Marburg: Bertholdt 6, Arthur 13/2, Wilke 10, Simon 8, Crymble 8, Baker 7/1, Klug 3, Kiefer 2.

Rebounds: 33:37 (BasCats/Marburg): Team 7, Moravcikova 6, Daub 5, Freije 5 – Simon 10, Berthold 9, Arthur 5, Wilke 5.

Wurfquote aus dem Feld: 32,6%: 50,0%

Dreier: 29,4%:23,1 (5:17/3:13)

Freiwürfe: 82,4:90,0%

Ballverluste: 17:17

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Kämpferisch kann man dem Team wieder nichts vorwerfen. Aber 18 Punkte aus Ballverlusten zu kassieren, das ist zu viel. Wir haben anfangs das Vertrauen verloren, als die Würfe nicht reinfielen. Offensiv war das nicht gut. Mit der Zeit hatten wir dann immer weniger klare Aktionen und haben zu viel erzwungen. Fallyn Freije ist heute offensiv nicht so zur Geltung gekommen. Man hat gesehen, dass Marburg schon lange zusammen gespielt. Diese ganze Saison ist sportlich nicht fair. Manche Teams sind im Rhythmus, manche nicht. Wir waren von Anfang bis Ende in einer besch… Situation.“

Britta Daub: „Wir haben zu viele Punkte aus Ballverlusten kassiert und unsere Wurfquoten waren nicht gut. Ich fand, dass wir definitiv besser verteidigt haben als in Hannover.“

Michael Rappe

Beitragsbild (Nicole Gieser): Offensiv wollten den SNP BasCats, hier Michala Palenickova, nicht viel gelingen.