Niederlage zur Bundesliga-Premiere – AXSE BasCats verlieren 60:74 in Göttingen

Das war keine gute Premiere der AXSE BasCats USC Heidelberg in der Damen-Basketball-Bundesliga. Die Schützlinge von Trainer Dennis Czygan verloren verdient mit 60:74 (7:20, 24:39, 42:58) beim Mitaufsteiger BG 74 Göttingen.

Die Niedergeschlagenheit bei den Spielerinnen war nach Abpfiff der Partie groß, auch Dennis Czygan war ziemlich bedient. Gründe für die Niederlage gab es einige, der wichtigste war eine schwache Verteidigung. Vor allem im 1 gegen 1 zeigten die Heidelberginnen riesige Schwächen, so dass Alissa Pierce, Jenny Crowder und Co. viel zu einfach zum Korb ziehen konnten. Und gegen die 1,96 Meter große Centerin Verdine Warner fanden die BasCats überhaupt kein Mittel. Die in Tobago geborene Spielerin pflückte sensationelle 21 Rebounds und markierte auch noch 15 Punkte. Das lag aber nicht an Heidelbergs neuer Centerin Tiffany Jones-Smith, die ein gutes Spiel machte und 15 Punkte erzielte und 15 Rebounds erreichte, ebenfalls ein Double-Double. Sie musste viel zu häufig vom Korb weggehen, um Lücken zu schließen, die die Flügelspielerinnen gelassen hatten.

Offensiv lief ebenfalls wenig zusammen. Vor allem Vee Young hatte einen rabenschwarzen Tag. Beim Champions Cup in Göttingen hatte sie in zwei Spielen noch 37 Punkte erzielt, gestern kam sie nur auf eine Trefferquote von 22 Prozent. „Sie wollte es wohl erzwingen, hatte aber auch zu wenig Unterstützung“, erklärte Dennis Czygan. Die Wurfquote betrog insgesamt nur 33 Prozent. Ihn fuchste vor allem, dass viele Grundlagen nicht funktionierten, was nach der recht guten Vorbereitung so nicht zu erwarten war.

Die BasCats, die mit Sara Kranzhöfer, Tiffany Jones-Smith, Rachel Arthur, Nyshia Hammonds und Vee Young ihre Bundesliga-Historie begannen, verschliefen das erste Viertel völlig. Rachel Arthur gelang zwar nach anderthalb Minuten der erste Bundesligakorb, und Jones und Young sorgten für eine zwischenzeitliche 6:5-Führung, das war aber auch die einzige. Schnell ging Göttingen in Führung und lag nach dem ersten Viertel 20:7 vorne. Die Heidelberger Verteidigung wurde auch im zweiten Viertel nur unwesentlich besser, so dass zur Halbzeit ein 15-Punkte-Rückstand zu Buche stand. Gegen nur sieben eingesetzte Göttingerinnen schafften es die BasCats viel zu selten, Fouls zu erzwingen, auch ein Beleg für mangelnde Aggressivität. Mit Casey Smith wies nur eine BG-Spielerin am Ende vier Fouls auf.

Mitte des dritten Viertels war beim 32:52 der höchste Rückstand erreicht, doch die Moral stimmte. Die BasCats kämpften sich etwas besser ins Spiel und hielten zumindest den Abstand. Im Viertel kamen sie sogar auf elf Punkte heran, als Sara Kranzhöfer zum 51:62 traf. Doch Warner holte weiterhin Rebounds nach Belieben und ein Distanztreffer von Alissa Pierce sorgte knapp drei Minuten vor Spielende für die Entscheidung. Mit einem Distanztreffer sorgte Rachel Arthur in letzter Sekunde noch für Ergebniskosmetik.

Stenogramm: 5:6 (3.), 13:6 (6.), 20:7 (10.), 33:20 (17.), 39:24 (Halbzeit), 52:32 (25.), 58:42 (30.), 62:51 (35.), 74:60 (Endstand).

Punkte BG Göttingen: Pierce 16/1, Warner 15, Crowder 14, Janning 12, Smith 10/1, Karambatsa 7, Pilz.

Punkte AXSE BasCats: Jones-Smith 15, Arthur 14/2, Kranzhöfer 9, Young 8, Meusel 6, Palenickova 3, Lummer 2, Zipser 2, Hammonds 1, Chatzitheodorou, Angol.

Rebounds: 48:41 (BG/BasCats): Warner 21, Team 7, Smith 7 – Jones-Smith 15, Kranzhöfer 8, Young 8.

Wurfquote aus dem Feld (Göttingen/BasCats): 50:36%

Dreierquote: 20:16%

Freiwurfquote: 54:63%

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Das erste Viertel war traurig. Wir waren ganz schlecht in 1:1-Situationen. Ich bin ziemlich enttäuscht, dass die Basics nicht funktioniert haben. Die Mannschaft wollte, aber teilweise offenbar zu viel. Nachdem wir im vierten Viertel auf elf Punkte heran waren, haben wir beim Wurf wieder die falschen Entscheidungen getroffen. Nyshia Hammonds fehlt natürlich noch die Bindung, sie braucht ein paar Spiele. Offensiv hatte sie gute Aktionen, defensiv weiß sie noch nicht, wie wir spielen. Tiffany Jones-Smith hat einen guten Job gemacht, auch Sara Kranzhöfer war sehr stark. Wir müssen uns deutlich steigern.“

Michael Rappe

Sara Kranzhöfer und Tiffany Jones-Smith waren in Göttingen die besten BasCats-Spielerinnen.

Die neue Aufbauspielerin Nyshia Hammonds muss sich erst noch einspielen.

Vee Young erwischte keinen guten Tag.

Fotos (3): Tom Eisele