Schwaches drittes Viertel kostet den Sieg – Erste Saisonniederlage der BasCats mit 68:74 gegen Jahn München

Im vierten Saisonspiel hat es die BasCats USC Heidelberg erwischt. Gegen ein bärenstarkes Team von Jahn München gab es eine 68:74-Niederlage. Nach einer von beiden Seiten hochklassigen ersten Halbzeit (40:40) konnten die BasCats ihr Offensiv-Niveau speziell im dritten Viertel nicht halten.

Die BasCats legten einen wahren Blitzstart hin. Nach knapp zweieinhalb Minuten führten sie mit 7:0. Treffsicher und im Rebound klar überlegen, schockten sie die Münchnerinnen. Doch die sind nicht umsonst das wohl beste Werfer-Team der Liga. Nicole Schmidt und zwei Mal Magdalena von Geyr trafen aus der Distanz, so dass die Gäste plötzlich 15:13 führten. Doch auch die BasCats trafen hochprozentig, und so sahen die leider nur 150 Zuschauer ein sehr abwechslungsreiches Spiel. Erica Carlson wurde immer wieder gut in Szene gesetzt und machte schon im ersten Viertel acht Punkte. Sara Kranzhöfer sorgte für enorm hohes Tempo. In der Defense hatten die BasCats Jezabel Ohanion und Ex-Nationalspielerin Anne Breitreiner gut im Griff.

Der offene Schlagabtausch ging auch im zweiten Viertel weiter. Myrto Stampoulidou zog energisch zum Korb, Serena Benavente setzte ihre Mitspielerinnen hervorragend ein. Besonders sehenswert war ihr Anspiel zu Berit Adrion zum 32:29. Kurz darauf zeigten die Gastgeberinnen einen herrlichen Schnellangriff. Benavente stürmte nach vorne, Kranzhöfer und Adrion waren mitgelaufen. Dass es bei den BasCats gleich zwei Anspielstationen gibt, ist eher selten zu beobachten. Adrion verwandelte insgesamt war sie jedoch nicht so stark wie zuletzt. Bei München war nun Anne Breitreiner voll da. In letzter Sekunde eines Angriffs glich sie zum 36:36 aus, nach Anna Meusels erneuter Führung, war es wieder Breitreiner, die aus höchster Bedrängnis traf. Mit 40:40 gingen beide Teams schließlich in die Pause.

Diese tat den BasCats offenbar gar nicht gut. Mit 6:16 verloren sie das dritte Viertel. Plötzlich kamen die Würfe nicht mehr, dagegen trafen die Münchnerinnen im gewohnten Stil weiter. Mit einem 0:9-Lauf gingen sie erstmals deutlicher in Führung. Bei den BasCats waren immer häufiger Schrittfehler zu sehen, weil sie die Verantwortung beim Wurf weiterschoben. Erica Carlson kassierte ein Technisches Foul und war so schnell nicht wieder zu beruhigen. Fast zehn Minuten blieb sie draußen.

Zu Beginn des vierten Viertels zog München sogar auf 13 Punkte, doch die BasCats gaben sich nicht geschlagen. Stampoulidou versenkte den einzigen Dreier, Laurien Lummer und Anne Zipser verkürzten weiter. Fünf Minuten vor Schluss kam Carlson wieder ins Spiel, doch es war zu spät. Die herausragende Nicole Schmidt und von Geyr erhöhten wieder auf zwölf Punkten. Binnen einer knappen Minute brachten Carlson, Meusel und Kranzhöfer ihr Team noch einmal auf 65:71 heran, doch die überragende Freiwurfquote der Gäste (29/31) und ihre individuelle Klasse und Cleverness entschied die Partie. Anne Breitreiner (20/1 Dreier), Magdalena von Geyr (15/2) und Nicole Schmidt (14/2) waren die besten Werferinnen.

Mit dieser Niederlage fielen die BasCats in der Tabelle erst einmal zurück. München wird, zumindest so lange Breitreiner mitwirkt, ein ernsthafter Playoff-Kandidat sein. Für die BasCats geht es schon am Dienstagabend (19.30 Uhr, ISSW) mit dem Zweitrundenspiel gegen Erstligist Eisvögel Freiburg weiter. Und am nächsten Samstag geht es zu Spitzenreiter Bad Aibling. Eine wahrlich harte Woche.

Stenogramm: 17:14 (10.), 24:28 (Halbzeit), 33:48 (30.), 42:70 (Endstand).

Punkte BasCats: Carlson 17, Kranzhöfer 12, Meusel 11, Benavente 9, Stampoulidou 7/1, Zipser 4, Adrion 4, Lummer 2, Klötzl 2, E. Hofmann.

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wir haben wieder das dritte Viertel verpennt. Leider passiert das häufig bei uns. Die Niederlage ist völlig unnötig. In der ersten Halbzeit war jede Spielerin von uns gefährlich, danach haben wir uns plötzlich nicht mehr getraut. Hinzu kamen individuelle Fehler, ein, zwei Spielerinnen haben nicht mitbekommen, dass wir die Verteidigung umgestellt haben. Vielleicht hätte ich im dritten Viertel eine Auszeit nehmen sollen. München war der bisher stärkste Gegner. Anne Breitreiner ist für die 2. Liga einfach zu gut. Nicht geplant war, dass Nicole Schmidt so viele Punkte macht.

Sara Kranzhöfer: „Leider haben wir uns in der zweiten Halbzeit nicht mehr so getraut zu werfen. Im dritten Viertel hatten wir wieder unser Tief. Es ist ja nicht schlimm, wenn man mal nicht trifft, aber wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen. Bei uns fehlt noch die Konzentration über 40 Minuten, das ist Kopfsache.“

Michael Rappe