Es geht rasend schnell. Nur noch sieben Spiele sind in der Damen-Basketball-Bundesliga auszutragen, ehe die Hauptrunde beendet ist. Die ersten acht Teams stehen dann im Play-off-Viertelfinale, für Platz neun und zehn ist die Saison beendet, Rang elf und zwölf müssen absteigen. Derzeit belegt Aufsteiger AXSE BasCats USC Heidelberg den rettenden zehnten Platz, doch es ist eng im Abstiegskampf. Am Wochenende spielen die Konkurrenten Halle gegen Nördlingen und Göttingen gegen Herne. Da sind Heimsiege nicht gänzlich ausgeschlossen. Doch auch die Heidelbergerinnen können daheim antreten. Am Samstag um 17.30 Uhr geht es im ISSW gegen den TK Hannover. Eine große Herausforderung, und dabei ist „groß“ wörtlich zu nehmen, denn die Niedersächsinnen stellen ein sehr großes Team, das wohl das physisch stärkste der Bundesliga ist.
Was war das für ein Hinspiel! Fast die ganze Partie führten die AXSE BasCats, teilweise mit zehn Punkten, und bis zur letzten Spielminute hatte Hannover nicht ein einziges Mal geführt. Doch die US-Amerikanerin Melissa Jeltema warf ihr Team von der Freiwurflinie noch zu einem 72:69-Erfolg. Da nutzten 30 Punkte von Vee Young wenig, zu wenige Rebounds und eine zu schlechte Freiwurfquote führten zur Niederlage.
Jeltema ist der Kopf des TK Hannover, mit 20 Punkten und neun Rebounds im Schnitt gehört sie zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Weitere Leistungsträgerinnen sind Birte Thimm, Tochter des früheren Nationalspielers Norbert Thimm, Stefanie Grigoleit, die Serbin Dragana Gobeljic und die weißrussische WM-Teilnehmerin Aliaksandra Tarasevia. Die Lettin Liga Vente ist 1,90 m groß, die Serbin Ivanka Brajkovic gar 1,96 m.
„Auf unsere Innenspielerinnen kommt Schwerstarbeit zu, aber auch außen müssen wir aufpassen. Hannover hat sehr starke Einzelspielerinnen, die alle ein Spiel entscheiden können. Im Hinspiel war es Birte Thimm, die es entschieden hat“, sagte Trainer Dennis Czygan.
Seine Mannschaft war nach dem nicht überzeugenden Spiel in Nördlingen sehr selbstkritisch. Die Erkenntnis, dass die Energie gefehlt hat, war bei allen da. Das dürfte am Samstag vor eigenem Publikum wieder ganz anders sein. „Ein Sieg wäre natürlich Gold wert“, meinte Czygan und hofft auch auf eine gute Schiedsrichterleistung, denn Hannover spielt sehr körperbetont.
Michala Palenickova war Anfang der Woche krank, bei ihr muss abgewartet werden, wie fit sie am Samstag ist. Tiffany Jones-Smith geht es gesundheitlich besser, Vee Young ist wieder voll auf dem Damm. Mit ihr hatte Dennis Czygan am Dienstag ein Gespräch, wie er es immer wieder mit allen Spielerinnen macht. „Ich finde, sie hat eine richtig gute Entwicklung gemacht. Anfangs war sie ausschließlich offensiv orientiert, deshalb war ich trotz der vielen Punkte nicht ganz zufrieden. Gegen Herne hat sie ihr bestes Spiel gemacht, vor allem in der Verteidigung.“ Der Trainer freute sich fast mehr über die 17 Rebounds als über die 18 Punkte.
Nach der Partie gegen Hannover geht es für die AXSE BasCats zum BC Marburg, das ist bereits das drittletzte Auswärtsspiel. Danach folgen noch Partien in Saarlouis und Halle. Zu Hause empfangen sie noch Chemnitz, Bad Aibling und Keltern.
Die AXSE BasCats freuen sich auch bei diesem Heimspiel wieder auf die tollen Anfeuerungen der Blue Magic Cheerleader des TSV Amicitia Viernheim, und in der Halbzeit gibt es eine Darbietung der Rhönradgruppe des LSV Ladenburg.
So lief das Hinspiel in Hannover:
Stenogramm: 0:7 (2.), 4:12 (5.), 12:16 (10.), 12:22 (12.), 18:26 (14.), 28:28 (17.), 28:36 (19.), 32:36 (Halbzeit), 46:50 (28.), 50:50 (30.), 54:61 (32.), 65:68 (38.), 72:69.
Hannover: Jeltema 18, Grigoleit 13/2, Thimm 12, Mihalyi 8/1, Gobeljic 8, Matejcikova 7/1, Vente 4, Brajkovic 2, Bartsch, Reddick, Stammberger.
BasCats: Young 30/1, Arthur 13/2, Chatzitheodorou 10/2, Jones-Smith 5, Angol 4/1, Kranzhöfer 4, Lummer 2, Meusel 1, Hammonds, Zipser, Palenickova.
Rebounds: 45:38 (Hannover/BasCats): Grigoleit 12, Jeltema 8, Thimm 6 – Team 9, Young 8, Hammonds 5.
Wurfquote aus dem Feld: 53:36%
Dreierquote: 18:41%
Freiwurfquote: 87:50%
Michael Rappe
Können die AXSE BasCats auch nach dem Spiel gegen Hannover wieder jubeln?
Foto: Tom Eisele