Das war ein gelungenes Jahresfinale für die USC BasCats Heidelberg. Sie gewann am letzten Vorrundenspieltag der 2. DBBL Süd mit 64:60 bei den VIMODROM Baskets Jena und rückten damit auf den zweiten Platz, da Würzburg in Wasserburg verlor. Damit kommt es zum Rückrundenauftakt am 10. Januar zum absoluten Knüller gegen Spitzenreiter Falcons Bad Homburg. Zuvor gibt es aber noch einen Knüller, das DBBL-Pokalviertelfinale gegen den Erstligisten ALBA Berlin am 3. Januar um 17.30 Uhr im ISSW.
Es war aufgrund der Personalsituation ein nicht unbedingt erwarteter Sieg in Jena. Mit Melanie Hoyt und Anne Zipser fielen zwei Center aus, und das ausgerechnet für das Spiel gegen die lettische Riesin Marta Miscenko, die stolze 1,96 Meter misst. Doch die Heidelbergerinnen hatten sich die richtige Taktik überlegt und schafften es letztlich, die Kreise von Miscenko derart einzuengen, dass sie nur neun Punkte erzielte und sechs Rebounds pflückte. Den BasCats gelang es, Miscenko weitgehend vom Korb fernzuhalten.
Der Start war gut. Kelly Moten, Anna-Lisa Wuckel und Charisse Fairley spielten stark auf und sorgten für eine 15:9-Führung nach dem ersten Viertel. Das zweite Viertel war das schwächste der BasCats. Bis zum Distanztreffer von Moten nach über fünf Minuten gelang kein Feldkorb. Zur Pause waren es fünf Punkte Rückstand für die Gäste.
Gerade erst halbwegs gesund und dann so ein Spiel: Kelly Moten führte die BasCats zum Sieg. Foto: Andreas Gieser
Das dritte Viertel brachte zunächst auch leichte Vorteile für Jena, es war Wuckel, die gut eine Minute vor Schluss nach längerer Zeit für eine Heidelberger Führung sorgte (41:42). Es blieb auch am Schlussabschnitt knapp, ehe Wuckel immer stärker wurde und mit acht Punkten binnen gut zwei Minuten die Vorentscheidung herbeiführte. Mit einem 7:0-Lauf verkürzte Jena noch auf 60:64.
Mit acht Siegen und drei Niederlage endet die Vorrunde zufriedenstellend. Eine weitere Niederlage nach der Heimpleite gegen Stuttgart wäre schlecht fürs Selbstvertrauen gewesen.
Michael Rappe
Stenogramm: 2:9 (3.), 9:15 (10.), 17:15 (15.), 29:24 (Halbzeit), 44:44 (30.), 50:54 (34.), 50:61 (37.), 53:64 (38.), 60:64 (Endstand).
Baskets Jena: Gloster 19, Schwarz 15/4, Walker 12/2, Miscenko 9, Heck 3, Kajan 2, A. Rosanke, J. Rosanke, Thiele.
USC BasCats: Moten 22/2, Wuckel 21/3, Oden 10/1, Fairley 9/1, Koch 2, Irthum, Laabs, Metz, Schramm-Bünning, Schüle.
Rebounds (Jena/BasCats): 40:39 (Gloster 7, Heck 7, Miscenko 6 – Moten 8, Wuckel 7, Fairley 5, Oden 5)
Dreier: 29:23% (6/21:7/30)
Freiwurfquote: 64:53%
Assists: 12:7 (Miscenko 6 – Moten 5)
Steals: 7:13 (Walker 3, Kajan 3 – Oden 6)
Michael Rappe
Stimmen zum Spiel:
Cheftrainer René Spandauw: „In der ersten Halbzeit hatten wir zu wenig Bewegung und haben zu statisch agiert. Kelly hat viel probiert, aber alle anderen haben zugeschaut. In der Pause haben wir das angepasst, und im vierten Viertel sind wir langsam davongezogen, obwohl wir es am Ende nochmal spannend gemacht haben. Anna-Lisa Wuckel hat eine geniale zweite Halbzeit gespielt, es war ein Genuss ihr zuzusehen. Greta Metz hat wichtige zehn Minuten absolviert, Jayla Oden hat sich nach ihrer Verletzung extrem durchgekämpft. Und Kelly Moten wollte einfach unbedingt spielen und hat nach ihrem Infekt und der Einnahme von Antibiotikum wirklich alles gegeben. Unsere Einstellung, auch von den Verletzten auf der Bank, war sehr gut heute. Der Sieg war sehr wichtig für die Pause.“
Charisse Fairley: „Nach dem Spiel gegen Stuttgart war dies ein Spiel der Wiedergutmachung. Wir haben uns wieder auf unsere Stärken konzentriert, was vor allem bedeutet, dass wir wieder verteidigt haben. Mit allen Verletzten, die wir haben, müssen wir uns auf die Verteidigung fokussieren. Jede Spielerin individuell und wir als Team haben die Vorgaben gut umgesetzt. Im vierten Viertel konnten wir durch die Verteidigung dann auch davon ziehen. Unsere Abgeklärtheit und die offensive Anpassungen, die wir in der Pause von den Coaches bekamen, brachten uns dann den Sieg. Es war eine absolute Teamleistung. Spielerinnen, Coaches, die Verletzten – alle brachten eine grandiose Energie. Und ein Sonderlob geht an Anna-Lisa. Sie war in der 2. Halbzeit phänomenal.“
Anna-Lisa Wuckel: „Es war ein extrem wichtiger und hart erkämpfter Sieg gegen Jena. Vor allem defensiv haben wir eine starke Leistung gezeigt, besonders Laurie und Greta haben Miscenko gut unter Kontrolle gehalten. Wir haben unseren Gameplan konsequent umgesetzt und bis zum Schluss fokussiert gearbeitet. Umso schöner ist es, mit diesem Erfolg in die Winterpause zu gehen. Ich freue mich sehr, dass ich meinen Teil zu diesem Sieg beitragen konnte.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Anna-Lisa Wuckel war in Jena einfach „phänomenal“. Foto: Andreas Gieser