Was für ein Fight! AXSE BasCats nach Verlängerung 68:63 gegen Würzburg

Das war nichts für schwache Nerven! Erst nach Verlängerung bezwangen die AXSE BasCats USC Heidelberg die BVUK Sharks Würzburg mit 68:63. In einer höchst spannenden und erbittert umkämpften Partie waren Laurien Lummer und Viktoria Krell die Sieggaranten für den Tabellenführer der 2. Bundesliga Süd. Mit diesem Sieg ist vorzeitig Platz eins gesichert. Nur wenn die BasCats die restlichen drei Spiele verlieren würden und dabei gegen Bamberg mit mehr als 32 Punkten Unterschied, würden sie den ersten Platz noch abgeben.

Würzburg hatte drei Wochen Zeit zur Vorbereitung, und die hatte Trainerin Janet Fowler-Michel mit ihrem Team wahrlich genutzt. Mit dabei war Ex-Spielerin Anne Zipser, die in der Heimat viele Hände schütteln musste und fleißig umarmt wurde. Die Gäste hatten den deutlich besseren Start und führten nach knapp zwei Minuten mit 6:0. Anna Meusel sorgte für die ersten beiden Körbe der BasCats, aber die „Sharks“ blieben am Drücker. Ihnen gelang ein 7:0-Lauf zum 13:4, die 20:10-Führung nach gut acht Minuten war verdient, weil die BasCats irgendwie noch nicht richtig wach waren und vor allem offensiv nicht viel gelingen wollte. Zahlreiche Fehlpässe störten den Spielaufbau, in der ganzen Partie waren es 21 Turnover.

Das zweite Viertel begann gut für die BasCats. Marlene Angol verwandelte einen Distanzwurf, Viktoria Krell verkürzte mit vier Punkten in Folge auf 21:23. Die Wende verpassten die BasCats, indem sie von der Freiwurflinie so schwach wie lange nicht mehr agierten. Krell vergab in den ersten fünf Minuten des zweiten Viertels fünf Freiwürfe, machte aber trotzdem sieben Punkte. Würzburg ließ sich nicht abschütteln, beide Teams schenkten sich rein gar nichts, um jeden Ball, um jeden Rebound wurde förmlich gerungen. Dass die „Sharks“ die zweitbeste Verteidigung der Liga stellen, wurde mehr als deutlich.

Mit drei Punkten Rückstand ging es in die zweite Halbzeit. Ein schöner Rückwärtswurf Sara Kranzhöfers, der erste Feldkorb von Serena Benavente und ein Korberfolg von Laurien Lummer erbrachten die erste Führung für Heidelberg überhaupt (39:37). Es blieb eng, die Freiwurfquote weiter grausig. Mit 47:45 ging es ins vierte Viertel.

Die starke Laura Zdravevska hielt Würzburg im Spiel, und Anne Zipser besorgte sogar die 53:52-Führung für die Gäste. Zipser machte ein gutes Spiel, bekam fast 33 Minuten Einsatzzeit und pflückte dabei acht Rebounds. Die kurzzeitige Führung durch Viktoria Krell beantwortete die sehr starke Franziska Riedmann mit einem Dreier zum 56:58 knapp vier Minuten vor Schluss. Viktoria Krell rettete ihr Team in die Verlängerung. Und dort schlug die Stunde von Laurien Lummer. 60:58 Lummer, 60:60 Zipser, 62:60 Lummer, 64:60 Krell, 66:60 Lummer. Das war die Vorentscheidung. Aber Jessika-Stefanie Schiffer versenkte noch einen Dreier. Würzburg foulte, um die Uhr anzuhalten, Kranzhöfer und Serena Benavente blieb jedoch das Pech beim Freiwurf treu. Immerhin verwandelte die Kalifornierin den letzten Freiwurf des Spiels zum 68:63-Endstand.

In der Halbzeitpause gab die Rhönrad-Gruppe des LSV Ladenburg eine gelungene Kostprobe ihres großen Könnens.

Stenogramm: 4:13 (6.), 10:20 (8.), 14:23 (10.), 21:23 (12.), 25:31 (18.), 32:35 (Halbzeit), 39:37 (24.), 47:45. (30.), 52:49 (32.), 52:53 (33.), 56:58 (37.), 58:58 (40.), 60:60 (43.), 66:60 (44.), 68:63 (45.)

Axse BasCats USC Heidelberg: Krell 21, Lummer 17, Benavente 8/1, Kranzhöfer 6, Carlson 5, Chatzitheodorou 4, Meusel 4, Angol 3/1, Palenickova, Letkova.

Beste Werferinnen bei Würzburg: Kleysen 17/1, Zdravevska 12/1, Riedmann 10/1, Zipser 10.

Rebounds: 52:37 (Carlson 16, Krell 16, Kranzhöfer 6 – Kleysen 8, Zipser 8, Team 5).

Wurfquote aus dem Feld (BasCats/Würzburg): 44:35%

Dreierquote: 29:44% (2/7:4/9)

Freiwurfquote: 33:68%

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wir haben Würzburg ins Spiel kommen lassen. Anfangs haben wir nichts getroffen und dann das Vertrauen verloren. Würzburg war sehr bissig, aber da müssen wir auch konsequenter zur Sache gehen. In Bad Homburg waren wir besser im Fluss, hatten da aber auch  mehr Platz. Aber wenn wir die Freiwürfe verwandeln, dann gibt es erst gar keine Verlängerung. Laurien war überragend heute, Erica fehlt derzeit die Kraft am Brett. Ich bin noch relativ cool, was die Playoffs angeht. Wir sind im Soll.“

Laurien Lummer: „Wir haben es uns sehr schwer gemacht. Würzburg hatte drei Wochen Zeit zur Vorbereitung, das hat man gesehen. Das ist ein junges Team, das läuft und kämpft bis zum Ende. Ab dem zweiten Viertel haben wir eine bessere Defense gespielt. Uns war klar, dass es ein schweres Spiel wird. Die nächste Partie gegen die kann schon wieder ganz anders aussehen. Unsere Freiwurfquote war schrecklich. Auf jeden Fall müssen wir uns weiter steigern.“

Michael Rappe

Victoria Krell (Nr. 32) und Laurien Lummer (Nr. 16) waren die besten Spielerinnen gegen Würzburg.

Foto: Gisbert Kühner