Letztes Wochenende 87:37 gegen Schwabach, nun 86:36 gegen Weiterstadt. Die BasCats USC Heidelberg sind einfach nicht zu stoppen. Mit Hochgeschwindigkeits-Basketball beeindruckten die Heidelbergerinnen Fans und Gegner und bauten die Tabellenführung aus.
Es waren nur drei Minuten, in denen der Favorit etwas schwächelte, was Weiterstadt zu einer 6:2-Führung nach drei Minuten ausnutzte. Doch Trainer Dennis Czygan nahm eine Auszeit und „erinnerte“ sein Team an den Matchplan. Ab diesem Moment waren die BasCats da. Rachel Arthur startete mit einem Dreier, ehe Saskia Gießelbach zum 8:5 die letzte Führung der Gäste besorgte. Arthur war kaum zu halten und wies nach sechs Minuten schon acht Punkte auf. Die Gastgeberinnen legten ein höllisches Tempo vor, da konnten die Weiterstädterinnen einfach kaum mithalten. Christina Krick und Tanja Lehnert (12 Punkte in der ersten Halbzeit) versuchen ihr Team einigermaßen im Spiel zu halten.
Das zweite Viertel startete mit einem weiteren Distanztreffer von Arthur. Es ist frappierend, welche Stärke die BasCats mittlerweile aus der Distanz haben. Es sind fünf, sechs Spielerinnen, die der Gegner tunlichst nicht freistehen lassen sollte. Hingegen warf Weiterstadt unglaublich schwach – die Wurfquote insgesamt betrug 30 Prozent, aus der Distanz gelang gar kein Treffer – und geriet trotz guter Aktionen von Tanja Lehnert und Christina Krick zunehmend ins Hintertreffen. Helena Chatzitheodorou, Britta Daub, sie alle trafen aus der Distanz.
Zur Halbzeit war die Partie beim 48:26 entschieden, doch die BasCats ließen diesmal nicht nach. Durch Pele Gianotti begann auch die zweite Halbzeit mit einem Distanztreffer. Zwar gelangen im dritten Viertel „nur“ 15 Punkte, den Gästen waren aber nur ganze zwei vergönnt, die Krick von der Freiwurflinie erzielte. Zwischen der 17. und 33. Minute gelang Weiterstadt kein einziger Feldkorb, ehe Tanja Lehnert einen 32:4-Lauf der Heidelbergerinnen beendete. Das Zusammenspiel bei den BasCats war beeindruckend und wird von 28 Assists in der Statistik belegt, von der die starke Britta Daub alleine sieben hatte. Anne Zipser gelang ebenso ein Double-Double (19 Punkte, 11 Rebounds) wie Olivia Nash (12/14) – und das in jeweils nur gut 24 Minuten. Pele Gianotti spielte gar nur 21 Minuten.
Gerade in der Schlussphase zeigten die BasCats einige spektakuläre Tempo-Angriffe. Genial der Spielzug zum 78:34. Anne Zipser fängt einen Ball ab, passt zu Britta Daub, die sofort den langen Ball auf Theresa Spatzier spielt, die wiederum Rachel Arthur per Direktpass unter dem Korb findet. Das Ganze dauerte kaum vier Sekunden. Zipser markierte in den letzten zweieinhalb Minuten acht Punkte und setzte auch den Schlusspunkt. Alle zehn Spielerinnen – Michala Palenickova hatte sich tags zuvor im Regionalliga-Spiel in Ludwigsburg verletzt, Eleah Steins wird noch rund drei Wochen ausfallen – bekamen mindestens 15 Minuten Spielzeit, Rachel Arthur war mit 27 Minuten am längsten auf dem Feld. Weiterstadt machte in der ganzen zweiten Halbzeit nur noch zehn Punkte, es punkteten überhaupt nur vier der neun eingesetzten Spielerinnen.
Der sechste Sieg im sechsten Spiel ist eingefahren, und es wäre schon überraschend, wenn in den letzten beiden Hinrundenbegegnungen beim Tabellenletzten Ludwigsburg nächsten Sonntag und am 1. Dezember zu Hause gegen Würzburg etwas anbrennen würde. Der Meisterschaftsexpress rollt weiter mit hoher Geschwindigkeit.
Stenogramm: 2:6 (3.), 9:8 (5.), 21:14 (10.), 30:15 (14.), 37:26 (16.) 48:26 (Halbzeit), 55:28 (23.), 63:28 (30.), 69:34 (35.), 82:34 (39.), 86:36.
BasCats: Zipser 19, Arthur 15/3, Gianotti 14/2, Nash 12, Chatzitheodorou 9/1, Daub 7/2, Lummer 5, Meusel 2, Karavassilis 2, Spatzier 1.
Weiterstadt: Lehnert 16, Krick 12, Gießelbach 4, Kolb 4, Müller, Horvath, Rennspieß, Kleinert, Schmidt.
Rebounds: 57:35 (BasCats/Weiterstadt): Nash 14, Zipser 11, Gianotti 8 – Krick 9, Kolb 6, Gießelbach 5, Team 5.
Wurfquote aus dem Feld: 49:30%
Dreierquote: 31:0% (8/26:0/13)
Freiwurfquote: 80:73%
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Ich bin wirklich zufrieden heute. Wir haben konsequent durchgespielt, dafür habe ich die Mannschaft gelobt. Es waren viele schöne Spielzüge heute, die Schnellangriffe sind das, was wir wollen. Dieses Tempospiel wollen wir auch weiterhin aufziehen. In der Halbzeit bin ich nicht speziell auf die Defensive eingegangen, ich habe nur zwei Änderungen in der Offense und drei in der Defense angewiesen.“
Michael Rappe
Wie ein Irrwisch stürmte Britta Daub durch die Weiterstadter Abwehrreihen.
Center Olivia Nash schaffte ein weiteres Double-Double.
Anna Meusel lässt Saskia Gießelbach nicht zur Entfaltung kommen.
Fotos (3): Tom Eisele