Zu schlecht verteidigt

Mit großen Hoffnungen waren die SNP BasCats nach Hannover gereist, um dort zwei Punkte für das große Ziel Playoffs zu ergattern. Doch daraus wurde nichts, denn es gab eine sehr deutliche 71:97-Niederlage. Damit ist ein weiterer Konkurrent um die Playoff-Plätze auf vier Punkte enteilt, der direkte Vergleich ist nach der Vorrundenniederlage ohnehin verloren.

Schon die ersten zwei Aktionen Hannovers zeigten, wo an diesem Abend die Probleme lagen. Die Niedersächsinnen trafen so gut wie selten in dieser bisher für sie unbefriedigenden Saison. Insgesamt 12 von 17 Dreiern fanden den Weg in den Korb. Dagegen hat die am Anfang der Saison sehr gute Treffsicherheit aus der Distanz bei den SNP BasCats stark nachgelassen.

Vom Ergebnis her war der Verlauf des ersten Viertels dennoch gut. Das lag vor allem an Fallyn Freije, die nach siebeneinhalb Minuten bereits zehn Punkte markiert hatte. Die US-Amerikanerin war es auch, die beim 13:12 und 15:14 die beiden einzigen Führungen herausholte. Sie war offensiv aber weitgehend auf sich allein gestellt. Hannover punktete sehr ausgeglichen.

Im zweiten Viertel zog Hannover durch Dreier von Hannah Brown, Finja Schaake und Aliaksandra Tarasava schnell davon. Die SNP BasCats erzielten in den ersten sechs Minuten  nur einen Feldkorb. Immer wieder gelangen zwar Ballgewinne, doch sie wurden offensiv nicht erfolgreich ausgenutzt. Immerhin gelang ein 7:0-Lauf, so dass der Rückstand zur Halbzeit mit neun Punkten noch einzuholen schien.

Doch nach der Pause lief nicht mehr viel zusammen. Im dritten Viertel kassierten die SNP BasCats 30 Punkte, erzielten aber nur 20. Die Gäste waren im Rebound klar unterlegen. Alica Moravcikova verteidigte gegen die 1,97 Meter große Ex-Nationalspielerin Lisa Koop zwar gut, holte aber nur drei Rebounds und hatte offensiv unter dem Korb auch kein Wurfglück (1/7). Auch Inja Butina und Ieva Bagdanaviciene trafen kaum. Fallyn Freije markierte nach 21 Punkten in der ersten Halbzeit danach nur noch fünf Zähler. Trotzdem sind 26 Punkte eine ganz starke Leistung und ein Beleg, dass die US-Amerikanerin immer stärker wird. Hannover traf jedoch weiter hochprozentig, baute die Führung zwischenzeitlich auf 29 Punkte aus und siegte am Ende ungefährdet.

Da das Heimspiel gegen den Herner TC wegen eines Coronafalles beim Gegner ausfällt, treten die SNP BasCats erst am 24. Februar wieder in Aktion. Dann geht es um 19.30 Uhr daheim gegen den BC Marburg, der am Freitag einen überraschenden Sieg gegen Wasserburg landete.

Stenogramm: 6:2 (2.), 8:7 (3.), 12:13 (6.), 14:15 (7.), 23:17 (10.), 34:21 (14.), 40:25 (16.), 40:32 (18.), 45:36 (Halbzeit), 49:40 (22.), 60:42 (25.), 71:50 (28.), 75:56 (30.), 84:56 (33.), 91:64 (36.), 97:71 (Endstand).

Punkte TK Hannover: Gorsic 17/2, Tarasava 16/2, Schaake 13/1, Brown 11/3, Gardner 11/2, Stammberger 9, Koniali 8, Peek 7, Koop 5, Rohkohl, Girmann.

Punkte SNP BasCats: Freije 26/1, Bagdanaviciene 9/2, Daub 9/1, Palenickova 8, Kleinert 4/1, Wittinger 4, Butina 4, Moravcikova 4, Worthmann 3/1.

Rebounds: 35:25 (Hannover/BasCats): Gardner 6, Team 6, Gorsic 5, Peek 5 – Wittinger 8, Team 5, Moravcikova 3.

Wurfquote aus dem Feld: 68,6%: 48,8%

Dreier: 70,6%:26,1 (12:17/6:23)

Freiwürfe: 72,2:61,1%

Ballverluste: 20:14

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Wir sind alle sehr enttäuscht, weil wir uns das ganz anders vorgestellt haben. Die Verteidigung war schlecht, wir haben auf Offensive gebaut und die Defense vergessen. Unser Reboundverhalten war nicht gut. Das Ergebnis nach dem ersten Viertel hat darüber hinwegtäuscht. Alica hat gegen Lisa Koop gut verteidigt. Hannover hatte natürlich auch eine außergewöhnliche Trefferquote von 70 Prozent. Im letzten Viertel war die Offense ganz schwach, wir haben insgesamt 66 Würfe und Hannover nur 52. Aus der Distanz kommt derzeit zu wenig. Wir haben fürs nächste Spiel gegen Marburg viel Steigerungsbedarf.“

Michael Rappe

Beitragsbild (Andreas Gieser): Fallyn Freije (hier im Spiel gegen Osnabrück) zeigte mit 26 Punkten ein starkes Spiel.