Anna Meusels großes Spiel

Trotz einer über weite Strecken guten Leistung hat der USC Heidelberg II bei den Kia Metropol Baskets Schwabach mit 70:79 (17:21, 31:45, 53:64) verloren und bleibt in der 2. Bundesliga Süd sieglos. Eine Spielerin drückte dieser Partie aber ihren Stempel auf: Anna Meusel. Mit 20 Punkten, 18 Rebounds, vier Ballgewinnen und einer Vorlage machte sie wohl eines der besten Spiele ihrer Karriere. Eine Schwächephase im zweiten Viertel kostete die Heidelbergerinnen den ersten Sieg, die zweite Halbzeit ging mit 39:34 an sie.

Das erste Viertel war ausgeglichen, die Führung wechselte hin und her. Beide Teams hatten ihre Läufe. Bei Schwabach zeigte sich die große Klasse von Aufbauspielerin Deeshyra Thomas (28 Punkte, sieben Vorlagen, sechs Ballgewinne). Auch die Center Nicole Metzel (21 Punkte, neun Rebounds) und Katharina Kreklau (zwölf Punkte, zehn Rebounds) waren stark.

Im zweiten Viertel hatte Heidelberg, das auf Ann-Kathrin Schätzle, Julia Wroblewski, Nathalie Zehender und Nikolina Ivancic verzichten musste, zunächst einen kleinen Lauf, dann rückte das Team vom Game-Plan ab und leistete sich zu viele Ballverluste. Schwabach nutzte dies zum vorentscheidenden 15:0-Lauf und zu einer 14-Punkte-Führung zur Halbzeit.

Nach der Pause legte der USC defensiv wieder eine Schippe drauf und kam wie schon in Bad Homburg gut ins dritte Viertel. Das war früher oft eine Schwäche des Teams. Auch offensiv war es das beste Viertel (22:19), so dass die Wende noch möglich schien.

Im letzten Spielabschnitt kamen die Gäste sogar auf vier, fünf Punkte heran, doch sie schafften es nicht mehr, das Spiel zu drehen. Helena Chatzitheodorou übernahm gerade in dieser Phase viel Verantwortung, wie die starke Eleah Steins versenkte auch sie drei Distanzwürfe. Laurien Lummer hätte bei neun Rebounds fast ein Double-Double geschafft, ihr fehlte jedoch das Wurfglück.

Punkte USC II: Meusel 20, Steins 15/3, Chatzitheodorou 11/3, Lummer 10/1, Kleinert 6/1, Linder 6, Bohneberg 2, V. Hofmann.

Stimmen zum Spiel:

Trainer Sebastian Nörber: „Nach dem Spiel müsste Anna ihre Schuhe eigentlich an den Nagel hängen…Sie war das ganze Spiel über richtig stark. Es war unser Plan, über die Innenpositionen zu spielen. Wir haben viel ausgeboxt, und 52 Rebounds sind bei unserer Größe an diesem Tag sehr stark. Man hat gesehen, dass wir jeden Ball haben wollten. Wir haben viele Dreipunktewürfe gehabt, weil Schwabach die Zone dicht gemacht hat, 8/33 Dreiern ist okay.“

Anna Meusel: „Ich  glaube, dieses Stats gab es noch nie von mir… Ja, es lief gut bei mir. Obwohl wir verloren haben, hat es super Spaß gemacht mit diesem Team.“

Vorschau:

Im Normalfall würde der USC II am Samstag gegen Ludwigsburg spielen, doch die Ludwigsburgerinnen haben bisher alle Spiele abgesagt. Sebastian Nörber rechnet damit, dass sie auch weiterhin nicht antreten. Eventuell kommt es zum Nachholspiel gegen die DJK Bamberg. Das ist aber noch offen. Aufgrund der Hallensituation wird der USC II bis auf weiteres nur Auswärtsspiele bestreiten können, es sei denn, SNP BasCats und Academics sind an einem Sonntag beide spielfrei.

Michael Rappe

Foto (Andreas Gieser): Anna Meusel herrschte unter den Körben.