Aus im Pokal trotz guter Leistung

Das Final Four im Pokal in Keltern war für die SNP BasCats USC Heidelberg das Highlight der letzten Saison, der Titel als deutscher Vize-Pokalsieger der größte Erfolg bisher. So ein Erlebnis möchte man natürlich gerne noch einmal haben, doch zumindest in dieser Saison wird es den SNP BasCats verwehrt bleiben. Gleich in der zweiten Runde – in der ersten haben die Bundesligisten spielfrei – schieden sie trotz guter Leistung mit 61:69 beim TSV Wasserburg aus.

Dabei war der Start nicht schlecht, ehe es durch fehlende Kommunikation zu einem Neun-Punkte-Rückstand nach dem ersten Viertel kam. Neuzugang Esther Fokke stemmte sich mit aller Macht dagegen und erzielte alleine im ersten Viertel 14 Punkte. Im zweiten Viertel agierten die SNP BasCats deutlich besser, hatten aber das Pech, dass Britta Daub erneut einen Kopftreffer hinnehmen musste. Gerade erst von einer Gehirnerschütterung halbwegs erholt, wurde sie am Auge getroffen und fiel den Rest der Spielzeit aus. Somit stand Michala Palenickova mit der Aufgabe als Aufbauspielerin weitgehend alleine da. Jelena Nikpaljevic war zwar einsatzfähig, konnte aber nach langer Krankheit noch nicht so viele Impulse geben. Die Heidelbergerinnen reagierten mental stark und entschieden das zweite Viertel mit acht Punkten für sich. Palenickova verkürzte mit einem Distanztreffer auf 39:40.

Die Partie blieb eng. Wasserburg hatte durch die starke Schwedin Emma Karamovic, die gut von außen traf, Vorteile, auch die Aufbauspielerin Aliyah Mazyck aus den USA war schwer zu verteidigen. „Wir hatten dann neben Michala Palenickova zu wenig Geschwindigkeit“, sagte Schulz. Im dritten Viertel knickte dann auch noch Esther Fokke um, musste behandelt werden, kam aber mit Tapeverband wieder zurück. Dennoch konnte sie an ihre Treffsicherheit aus dem ersten Viertel nicht mehr anknüpfen. Trotzdem kam sie mit insgesamt fünf Distanztreffern auf 19 Punkte.

Die SNP BasCats bekamen offensiv Probleme, hier fehlte es teilweise an Abstimmung, was nach der schwierigen Vorbereitung aber kein Wunder ist. Auch die Zahl der Ballverluste war zu groß. Bis zur 37. Minute gab es keine Läufe für eine Mannschaft, dann gelang Wasserburg der entscheidende 7:0-Lauf. Den konnten die Gäste nicht mehr kontern.

Stenogramm: 28:19 (10.), 40:39 (Halbzeit), 53:51 (30.), 69:61 (Endstand).

Punkte SNP BasCats: SNP BasCats: Fokke 19/5, Freije 17/1, Ottewill-Soulsby 13, Palenickova 8/2, Daub 2, Karavassilis 2, Kleinert, Ouedraogo, Nikpaljevic.

(Liveticker und Scouting wurden nicht zur Verfügung gestellt, auf der DBBL-Homepage ist sechs Stunden nach Spielende noch kein Ergebnis)

Stimmen zum Spiel:

Trainer Thorsten Schulz: „Es ist schade, dass wir jetzt aus dem Pokal ausgeschieden sind. Wir haben ihnen im ersten Viertel viel zu leichte Körbe geschenkt, da fehlte die Absprache, die Kommunikation. Das können wir besser. Aber dieses Spiel war wichtig für uns. Ich bin insgesamt mit der Teamleistung zufrieden, wir müssen jetzt an Details arbeiten und diese schnellstmöglich verbessern. Ein Sieg war möglich, es gab bis zum Schluss keine Läufe für eines der Teams. Harriet Ottewill-Soulsby hat defensiv gut gearbeitet, Marie Kleinert war stark in der Verteidigung gegen Karamovic.“

Fallyn Freije: „Das war ein sehr physisches Match. Wir sind mit viel mehr Intensität als in den Vorbereitungsspielen gegangen, insofern war das ein Schritt in die richtige Richtung. Zeitweise haben wir zu viele Fehler gemacht. Ich glaube, dass wir ohne diese eigenen Fehler gewonnen hätten. Dennoch waren sie ein gutes Team, es war hart und intensiv. Es ist schade, dass wir gleich das erste Pokalspiel verloren haben, denn das Final Four zu spielen, war so etwas Besonderes. Aber diese Mannschaft arbeitet hat, die Teamchemie stimmt, der Einsatz ist da. Ich bin sehr sicher, dass wir uns verbessern werden, wenn wir komplett sind.“

Esther Fokke: „Wir haben dieses Spiel verloren, nicht sie haben es gewonnen. Wir haben Britt im Aufbau vermisst. Die Mannschaft hat sich wirklich gesteigert, aber wir haben einige Fehler gemacht, an denen wir auf jeden Fall arbeiten müssen. Für mich persönlich war das Spiel okay, ich weiß, woran ich noch arbeiten muss. Meine Punkte sind nicht so das, worauf ich achte; der Sieg und das Zusammenspiel ist für mich viel wichtiger.“

Michael Rappe

Foto (Andreas Gieser): Fallyn Freje erzielte in Wasserburg 17 Punkte.