Mit einem Lächeln wollte Trainer Chris Baum in die Pause gehen. Daraus wird nichts, doch insgesamt herrscht nach dieser Regionalliga-Saison Zufriedenheit beim USC Heidelberg II. Daran ändert auch die unglückliche 60:61-Niederlage zum Saisonfinale gegen Böblingen nichts. Mit Platz sechs können die Verantwortlichen nach einer wechselvollen Saison gut leben.
Böblingen kämpfte um alles, obwohl die SV schon vor Spielbeginn wusste, dass die SG Kirchheim gewonnen hatte, so dass der Abstieg feststand. Eine Spielerin lief besonders heiß. Isabel Roquette war in ihrer Treffsicherheit überhaupt nicht zu bremsen und versenkte sage und schreibe sieben Distanzwürfe. Ein für Regionalliga-Verhältnisse ungewöhnlicher Wert. Insgesamt kam sie auf 25 Punkte. Sie zeigte, dass sie einfach eine exzellente Werferin ist. Die zweite Spielerin, die den Heidelbergerinnen zu schaffen wurde, war Katarzyna Schindler. Sie war außerordentlich stark im Rebound.
Dabei begann das Spiel gut für den USC II. Mit einer 8:0-Führung ging es los, weil die Gastgeberinnen es schafften, den Gegner frühzeitig unter Druck zu setzen. Doch der gelungene Start brachte keine Sicherheit. Böblingen konterte mit einem 0:8-Lauf, Isabelle Roquette versenkte ihre ersten drei Dreier und so stand es zur Viertelpause 15:19.
Obwohl die USC-Damen Größenvorteile hatten, sahen sie im Rebound teilweise schlecht aus. Das führte im zweiten Viertel zu einem 17:26-Rückstand. Katja Schneider und Natascha Mützel waren danach maßgeblich an einem 10:2-Lauf beteiligt. Mützel hatte bis dahin bereits elf Punkte erzielt und auch im Rebound gut dagegen gehalten. Leider knickte sie um konnte nach der 27:26-Führung nicht mehr mitwirken. Mit einem weiteren 2:8-Lauf gingen die Böblingerinnen zur Halbzeit mit 34:27 in Führung.
Das dritte Viertel begann schlecht für den USC II. Roquette traf zwei weitere Distanztreffer, und beim 31:41 (22.) war der höchste Rückstand zu verbuchen. Doch die Baum-Schützlinge kämpfen sich zurück. Sie zogen gut zum Korb, was blieb, war die schlechte Quote von der Freiwurflinie, sonst wäre mehr als die 44:43-Führung (28.) möglich gewesen. Roquette und Schindler sorgten für die erneute Führung
Im vierten Viertel setzte Sarah Dorlöchter Akzente, aber Isabel Roquette verlor ihre Treffsicherheit nicht und war die Dreier immer im richtigen Zeitpunkt. Beim 50:55 stellte Heidelberg auf Zone um, es begann ein harter Kampf um jeden Punkt. Beim 59:59 war alles möglich. 14 Sekunden vor Schluss traf Schindler nach einem Offensivrebound zum 59:61. Das war die Entscheidung. Dorlöchter schaffte es an die Freiwurflinie, vermochte aber nur einen der beiden Freiwürfe zu verwandeln. Der USC bekam noch eine Chance zum Ausgleich, doch es war zu spät.
Stenogramm: 15:19 (10.), 27:34 (Halbzeit), 46:50 (30.), 60:61 (Endstand).
Punkte USC: Bauder 13, Mützel 11, Dorlöchter 10/1, Schneider 9, Frenzel 7/1, Richter 4, Schwahn 2, Saam 2, V. Hofmann 2, Gertenbach.
Stimmen zum Spiel und zur Saison:
Trainer Chris Baum: „Wir haben das Spiel nicht erst in den letzten Sekunden verloren. Leider konnten wir Roquette den Rhythmus nicht nehmen. Insgesamt bin durchaus glücklich mit meiner ersten Saison in der Regionalliga. Es hat großen Spaß gemacht. Natürlich war es eine Saison mit vielen Aufs und Abs, auch der jeweiligen personellen Lage geschuldet. Wir haben die viertbeste Defense der Liga, was der Philosophie beim USC entspricht. Wir sind nun mal ein Verein, der Wert auf die Defensivarbeit legt. Ich bleibe nach jetzigem Stand Trainer und freue mich auf die neue Saison. Was personell passiert ist derzeit offen. Natascha Mützel wechselt evtl. ihren Studienort.“
Bilanz Saison 2015/16:
Meister TG Sandhausen verzichtet auf den Aufstieg, die BSG Basket Ludwigsburg spielt künftig in der 2. Bundesliga. Freiburg-Herdern und Böblingen müssen in jedem Fall absteigen, die SGK hat möglicherweise die Chancen auf Relegationsspiele. Mit je elf Siegen und Niederlagen liegt der USC II im Mittelfeld auf Rang sechs. Auffällig ist, dass Heidelberg die viertbeste Defensive der Liga hat, in der Offense aber zu den schlechtesten Teams gehört. Nur Schlusslicht Freiburger-Herdern traf noch schlechter.
Abschlusstabelle:
1. | TG Sandhausen | 22 | 20/2 | 1661 : 1166 | 40 | |
2. | BSG Basket Ludwigsburg | 22 | 20/2 | 1427 : 1011 | 40 | |
3. | SpVgg Möhringen 1887 | 22 | 15/7 | 1484 : 1304 | 30 | |
4. | USC Freiburg 2 | 22 | 14/8 | 1512 : 1216 | 28 | |
5. | Grüner Stern Keltern II | 22 | 13/9 | 1571 : 1529 | 25 | |
6. | USC Heidelberg 2 | 22 | 11/11 | 1190 : 1275 | 22 | |
7. | MTV Stuttgart | 22 | 11/11 | 1305 : 1296 | 22 | |
8. | KuSG Leimen | 22 | 8/14 | 1223 : 1425 | 16 | |
9. | TSV Berghausen | 22 | 7/15 | 1320 : 1491 | 14 | |
10. | SG Heidelberg/Kirchheim | 22 | 6/16 | 1249 : 1454 | 12 | |
11. | SV Böblingen | 22 | 6/16 | 1327 : 1534 | 12 | |
12. | TV Freiburg-Herdern | 22 | 1/21 | 1078 : 1646 | 2 |
Statistiken USC II:
Insgesamt kamen 22 Spielerinnen zum Einsatz.
Die besten Werferinnen waren Daniela Bauder (11,1 Punkte im Schnitt), Natascha Mützel (10,7), Luzie Neufang (10,0) und Ann-Kathrin Schätzle 10,0. (Sara Kranzhöfer, Myrto Stampoulidou und Anne Zipser aus dem Zweitliga-Team sind nicht unberücksichtigt).
Beste Freiwurf-Schützinnen waren Natascha Mützel (78,6%), Ann-Kathrin Schätzle (73,8%) und Luzie Neufang (66,7%).
Beste Werferinnen aus der Distanz waren Anne Panther (1,0 Dreier im Schnitt), Ann-Kathrin Schätzle (0,5) und Daniela Bauder (0,5).
Michael Rappe
Daniela Bauder war die treffsicherste Werferin der Saison.
Natascha Mützel gehörte ebenfalls zu den Leistungsträgerinnen.