Pokal-Aus in Marburg – SNP BasCats verlieren 72:82

Die SNP BasCats USC Heidelberg sind im Achtelfinale des DBBL-Pokals durch eine 72:82-Niederlage beim BC Marburg ausgeschieden. Der Traum vom Viertelfinale am 5. Januar ist damit vorbei. Dabei wäre ein Sieg möglich gewesen, wenn die Heidelbergerinnen mit mehr Mut und konstanter gespielt hätten. Zudem fehlte die Treffsicherheit aus der Distanz.

Marburg spielte stark ersatzgeschwächt, was die SNP BasCats nur bedingt ausnutzen konnten. Sie agierten im ersten Viertel ziemlich zögerlich. Es gab ein paar gute Aktionen (Pass von van Veen zu Anna Meusel und einen tollen Schnellangriff mit Michala Palenickova und Britta Daub), aber es fehlt die letzte Überzeugung. Bei vier Punkten Rückstand zur Viertelpause war aber nichts verloren.

Im zweiten Durchgang drehte Marburgs Nationalspielerin Stephanie Wagner mächtig auf und machte neun Punkte in Folge. Ein Dreier von Wilke brachte Marburg erstmals mit acht Punkten in Führung. Die SNP BasCats kamen erst wieder ins Spiel, als Wagner vorübergehend verletzt ausscheiden musste. Britta Daub sorgte für den vorübergehenden Ausgleich, zur Halbzeit führte Marburg mit zwei Punkten. Da hatte Rachel Arthur, die einen gebrauchten Abend erwischte, schon drei Fouls auf dem Konto.

Olivia Nash schaffte in Marburg ein Double-Double.

Foto: Tom Eisele

Sie war es aber, die direkt zu Beginn der zweiten Hälfte den 42:42-Ausgleich erzielte. Doch Marburg konterte und lag plötzlich mit elf Punkten vorne. Pele Gianotti und Victoria Harris verkürzten im Alleingang auf vier Punkte. Und die beiden US-Amerikanerinnen waren es auch, die erst den Ausgleich  und dann sogar die 65:64-Führung besorgten. Der folgende Distanztreffer von Wagner passierte nach einem nicht gepfiffenen Foul an den SNP BasCats.

Urplötzlich riss der Faden völlig. Vergebene Freiwürfe, Pässe ins Aus und ungeschickte Fouls brachten Marburg einen 16:2-Lauf, der die Partie entschied. Wagner erzielte erstmals im Marburger Trikot 19 Punkte (drei Dreier), Johanna Klug (16 Punkte, zehn Rebounds) spielte ebenfalls stark. Alexandra Wilke und Finja Schaake punkteten ebenfalls zweistellig.

Bei Heidelberg schafften Victoria Harris (22 Punkte/zwölf Rebounds) und Olivia Nash (16/11) ein Double-Double. Pele Gianotti kam mit zwei Distanztreffern auf 17 Punkte. Wenn aber sonst keine Spielerin mehr als fünf Punkte erzielt und mehr als vier Rebounds holt, ist ein Spiel schwer zu gewinnen. Von Janiek van Veen kamen viel zu wenige Impulse, so dass Daub mit dem Aufbau alleine da stand. Sie stand 37 Minuten auf dem Feld.

Victoria Harris gelang ebenfalls ein Double-Double, mit 22 Punkten war sie zudem beste Schützin des Abends.

Foto: Tom Eisele

Auf die SNP BasCats warten nun in Osnabrück und Freiburg zwei weitere Auswärtsspiele in der Bundesliga. Möge der Knoten auswärts endlich platzen.

Stenogramm: 12:13 (7.), 19:15 (10.), 31:23 (14.), 34:34 (17.), 42:40 (Halbzeit), 53:45 (25.), 58:47 (27.), 61:57 (30.), 64:65 (33.), 80:67 (38.), 82:72.

Punkte Marburg: Wagner 19/3, Klug 16, Wilke 13/2, Schaake 13/2, Baker 8, White 6/1, Bonacker 4, Reeh 2, Simon 1.

Punkte SNP BasCats: Harris 22, Gianotti 17/2, Nash 16, Arthur 5/1, Meusel 5, Daub 4, Palenickova 2, Zipser 1, van Veen, Kleinert.

Rebounds: 44:36 (Marburg/BasCats): Klug 10, Wilke 9; Wagner 6 – Harris 12, Nash 11, Daub 4.

Wurfquote aus dem Feld: 43:47%

Dreierquote: 33:17% (8/24:3/18)

Freiwurfquote: 73:70%

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Ich ärgere mich sehr über diese Niederlage, das habe ich der Mannschaft auch gesagt. Im ersten Viertel waren wir viel zu abwartend und haben geguckt, was der Gegner macht. 82 Punkte sind wieder zu viel, wir haben zu viele freie Würfe zugelassen. Im Bundesligaspiel waren wir entschlossener, heute war es zu vorsichtig und zu soft. Wir waren mehrfach dran, haben aber den Turnaround nicht geschafft.“

Olivia Nash: „Dieses Spiel hat uns gezeigt, woran wir arbeiten müssen. Wir hatten ein schlechtes erstes Viertel und wir müssen unsere Defense wieder finden. Wir wissen, dass wir es als Team können und wir müssen an einigen Details arbeiten, die uns als Ganzes weiterbringen.“

Victoria Harris: „Obwohl wir einen schwachen Start hatten, denke ich, dass wir in den folgenden Vierteln einen guten Job gemacht und unsere Intensität gesteigert haben. In diesem Spiel war es so, dass man offensiv am Korb sein musste. Wir müssen öfter und härter attackieren anstatt lange den Wurf herauszuspielen. Verteidigung endet mit einem Rebound, und heute haben wir schlecht ausgeboxt, was dazu geführt hat, dass der Gegner mehr Offensivrebounds bekommen hat. Für mich fühlt es sich so an, dass wir uns heute selbst geschlagen haben, weil wir die Kleinigkeiten nicht beachtet haben, die sich in einem Spiel dann summieren. Im nächsten Spiel müssen wir gegen alle gegnerischen Spielerinnen besser ausboxen und in der Verteidigung kommunizieren.“

Michael Rappe

Beitragsbild: Britta Daub stand in Marburg 37 Minuten auf dem Feld. Foto: Tom Eisele